Unterwegs im goldenen OktoberBeliebt wie eh und je: Volkswandertag lockt mehr als 1000 Naturfreunde nach Dingelbe Dingelbe/Kreis Hildesheim (abu). Dass erste, was man vom Wandertag sieht, sind Autos. Jede Menge Autos. Eine wahre Blechlawine ist gestern Vormittag über das beschauliche Örtchen Dingelbe hereingebrochen. |
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Aus dem ganzen Landkreis sind Menschen in die Gemeinde Schellerten gekommen, um durch Wald und Flur zu wandern. Treue Gruppen, auch aus den Nachbarkreisen Hannover und Peine, ebenso wie Familien, die sich angesichts des traumhaften Wetters kurzfristig auf den Weg gemacht haben. Der goldene Oktober sorgt dabei für so viel Motivation, dass viele den offiziellen Startschuss gar nicht abwarten wollen. Während die Chef-Organisatoren Thomas Bastian und Gerhard Schütte noch die Wanderer begrüßen und für das Volksfest nach der Wanderung werben, haben sich die ersten Gruppen längst in Richtung Nettlingen auf den Weg gemacht. |
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Darunter sind auch die Wanderfreunde vom TSV Ingeln-Oesselse. Die Gruppe aus dem Laatzener Ortsteil beweist ein bemerkenswertes Traditionsbewusstsein. „In der Region Hannover gibt es auch Volkswandertage, aber wir machen immer den im Landkreis Hildesheim mit, erklärt Spartenleiter Horst Schönwandt. Warum? „Ingeln-Oesselse gehörte früher zum Landkreis Hildesheim.“ Dass das schon 38 Jahre her ist, kann die Verbundenheit der Ingelner nicht erschüttern. Ganz vorn dabei ist auch der erst siebenjährige Kjellt Adamofsky. Er ist der erste, der auf der mittleren Runde (elf Kilometer) die Kontrollpunkte passiert. Dahinter steckt allerdings kein falscher Ehrgeiz Mutter Silja ist mit ihm früher losgestiefelt, weil sie hinterher noch als Helferin eingeteilt ist. Mit der gerade vierjährigen Sonja aus Diekholzen bewältigt allerdings sogar ein noch jüngeres Kind die Strecke. |
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Insgesamt 80 ehrenamtliche Unterstützer vom Kuchenverkäufer bis zum Streckenposten hat der TV Eiche Dingelbe rekrutiert, viele im eigenen Verein, einige bei der Feuerwehr. „Etwas in der Größenordnung haben wir noch nie gemacht“, erklärt der „Eichen“-Vorsitzende Thomas Bastian, der bekennt: „In der Nacht vor dem Wandertag habe ich nicht sehr gut geschlafen.“ Ist auch wirklich alles bedacht? Dass das sportliche Aushängeschild des Vereins, die Oberliga-Handballer, am Sonnabend im Kreisderby gegen Alfeld nach Sieben-Tore-Führung und dramatischem Spiel nur zu einem 30:30 gekommen sind, hat die Nerven zusätzlich beansprucht. |
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Doch gestern morgen strahlt Bastian mit der Sonne um die Wette. Der Volkswandertag sollte den krönenden Abschluss des Jubiläumsjahres zum 100-jährigen Bestehen bilden, und das tut er. Mehr als 1000 bestens gestimmte Wanderer sind gekommen, wandern auf den sieben bis 17 Kilometer langen Routen über Nettlingen und Wöhle, essen und trinken später noch reichlich vor und in der Sporthalle. „Wir wissen seit fünf Jahren von dem Termin, haben zweieinhalb Jahre grob geplant und seit Juni intensiv“ berichtet er. Dabei hätten viele engagierte Mitglieder den Vorstand tatkräftig unterstützt. „Besonders herausheben könnte man Sebastian Heiler, Tim Strube und Walter Müller.“ Im nächsten Jahr steigt der Volkswandertag in Esbeck bei Elze. Auch da ist ein Vereinsjubiläum damit verbunden, der MTV Esbeck wird 100 Jahre alt. Zumindest einige der Stammgäste, die gestern mit dem Auto angereist sind, können dann zu Fuß kommen: Die Wanderfreunde des STC Eime mit ihrem Leiter Dieter Kittelmann, die seit 35 Jahren auf den Routen der Republik unterwegs sind. |
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